Wir sind in Wels mit der Gefahr einer absoluten Ausdünnung der Gastronomie konfrontiert. Vor allem die traditionelle Gastronomie ist gefährdet. Alarmierende Meldungen häufen sich in den letzten Monaten, traditionelle Gasthäuser stehen vor dem Szenario, dass sie ihre letzte Sperrstunde haben. Konkret werden der Lagerhauswirt und der Laahenerwirt genannt. Deshalb hat die SPÖ Gemeinderatsfraktion nun einen Antrag für die kommende Gemeinderatssitzung am 29. Jänner 2024 eingebracht. In diesem Antrag werden Maßnahmen vorgeschlagenen, um eine Strategie für den Erhalt der Welser gastronomischen Vielfalt zu entwickeln.
Wir wollen mit unserer Initiative eine Diskussion anstoßen und auf das Problem aufmerksam machen.
Gemeinderat Johann Reindl-Schwaighofer: „Es ist uns ein Anliegen in Wels ein vielfältiges Angebot von Gasthäusern, Cafés, Bars und Restaurants zu haben. Eine lebendige Gastro-Szene ist wesentlich für die Lebensqualität in unserer Stadt.“
Wir sind der Überzeugung, dass Orte guter Kulinarik und des sozialen Verweilens unser Zusammenleben bereichern. Weitere positive Aspekte der Gastronomie, die nicht unbeachtet bleiben sollten, sind die touristische Bedeutung und die Bedeutung als Arbeitsgeber.
Für eine Stadt wie Wels, die größten Wert auf die Qualität der Verweildauer von Einwohnern und Gästen setzt, stellt die Erhaltung der gastronomischen Vielfalt, einen wichtigen Beitrag zur Attraktivierung der Stadt dar.
„Vor allem muss die soziale und kulturelle Funktion der Gastronomie beachtet werden. Gasthäuser, Cafés, Bars und Restaurants dienen als Treffpunkte und bieten die Möglichkeit zur sozialen Interaktion. Gerade in den Stadtteilen fehlen jetzt oft schon die gastronomischen Angebote zur Versorgung der Bevölkerung“, führt Fraktionsvorsitzende Gemeinderätin Silvia Huber weiter aus.
Beachtenswert ist auch, dass sich positive Einflüsse aus der Gastronomie als Frequenzbringer für die Innenstadt ergeben, wovon vor allem auch der Einzelhandel profitiert. Gastronomie ist definitiv einer der wichtigsten Gründe für die Menschen, die Innenstadt aufzusuchen. Manchmal ist ein mangelndes gastronomisches Angebot sogar ein Kriterium für das Meiden der Innenstadt.
Die Stadt Wels hält für die Verminderung und Hintanhalten von innerstädtischem Leerstand von Geschäftslokalen viele Fördermittel bereit. Analog dazu sollen auch im Bereich des Gastro-Angebots gezielte Fördermaßnahmen entwickelt werden.
Unser Antrag enthält folgende Forderungen:
- Der Wirtschaftsreferent der Stadt Wels wird gebeten, geeignete Maßnahmen zur Rettung der Welser Gastronomie zu erarbeiten. Diese „Strategie für den Erhalt der gastronomischen Vielfalt von Wels“ soll dem Gemeinderat bis zur Sitzung des Gemeinderates im April 2024 (geplant für 08.04.2024) vorgelegt werden.
- Als erste Prämisse soll ein Fördersystem vorgelegt werden, welches Zuschüsse für notwendige Investitionen bei Neuübernahmen vorsieht. Auch für bereits geöffnete Gastrobetriebe soll der Betreiber, wenn er mind. 5 Jahre diesen Betrieb geführt hat, für notwendige Investitionen Förderungen erhalten können.
- Sollte sich kein Betreiber für einen Gastrobetrieb finden, soll auch die Übernahme des entsprechenden Gastrobetriebes durch die Stadt Wels, durch Kauf der Liegenschaft oder langfristige Verträge erfolgen. Nach entsprechender Investition soll der Betrieb entweder verpachtet oder wenn möglich wieder verkauft werden.
- Als Grundlage dafür sollen Kriterien für die „Strategie für den Erhalt der Welser gastronomischen Vielfalt“ erarbeitet werden. Integrale Bestandteile sollen dabei eine Definition der förderberechtigten Gastrobetriebe sein. Gastrobetriebe am gesamten Stadtgebiet können um Förderungen ansuchen.
Kontakt für Rückfragen:
GR. Johann Reindl-Schwaighofer, 0664 1118340
